Wie konstruieren sich Gesellschaften ihre Wirklichkeit?
Adidal Abou-Chamat setzt sich in ihren Fotoserien und Videoarbeiten kritisch mit der Entstehung von Geschlechterrollen, Rollenzuschreibungen, Genderthemen und kulturellen Differenzen auseinander. Mit den Mitteln der ironischen Verschiebung und gezielter Subversion rührt sie an fest zementiert scheinenden Grundannahmen in unserer westlichen bzw. deutschen Gesellschaft. Sie geht grundsätzlichen Fragen nach, wie sich Identitäten konstruieren, wie flexibel, stabil, veränderlich sie sein können, ohne sich aufzulösen und welches Gewicht dabei die Körperlichkeit, der Blick des/der Anderen, Erinnerungen, Projektionen und die subversive Funktion des Unbewußten im Kontext sexistischer und rassistischer Realitäten haben. Zunehmend treten in ihren Arbeiten biografische und politisch kulturelle Themen im postkolonialen Zusammenhang deutlicher hervor.
Eines der Prinzipien von Rose Stach ist die Verwandlung des Banalen ins Narrative. Hierbei setzt sie alltägliche Gebrauchsgegenstände in einen neuen Kontext, indem sie diese von der ihnen innewohnenden Bedeutung befreit und sie dadurch aus der Realität herauslöst. Durch künstlerische Eingriffe, wie die Technik des Cut-Out, die Übermalung, das Zerlegen und die Neu-Zusammensetzung, verändert sie spielerisch die Bedeutungen der Objekte und schafft neue, ungewohnte Sichtweisen. In ihren Arbeiten spiegeln sich aktuelle gesellschaftliche Themen wider, wie auch deren historische Kontextualisierungen.
Beide Künstlerinnen untersuchen in einigen ihrer Arbeiten die Auswirkungen von Krieg und Gewalt und die Projektionen der westlichen Gesellschaften auf den Islam als fremdes Anderes.
Links
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg: Weiterführende Texte zum Werk der Künstlerinnen und Bilder zur Ausstellung
Laudatio von Claudia Pescatore, M.A.
Internetseite der Künstlerin Adidal Abou-Chamat
Internetseite der Künstlerin Rose Stach