Gute Kunst hat immer ein Restgeheiminis
willi siberWilli Siber ist ein Perfektionist. In vielen Versuchsanordnungen erkundet er Materialeigenschaften, Möglichkeiten der Oberflächenveredelung und Reaktionsweisen von Lacken. "Wenn ich alles über das Material, mit dem ich arbeite, weiß, wenn ich es komplett beherrsche, beginnt für mich der Schöpfungsprozess." Dennoch bleibt allen Kunstwerken Willi Sibers ein Restgeheimnis. Das macht ihre Faszination aus.
Willi Siber arbeitet gerne in Paradoxien. Schwerster Stahl, so perfekt geformt, dass er wie Gummi wirkt, ohne jede sichtbare Schweißnaht, mit einem Oberflächenfinish, das dem edelster Seide ähnelt. Diese Sinnlichkeit, gepaart mit technischer Perfektion, fasziniert, weil gewohnte Wahrnehmungsmuster auf die Probe gestellt werden, weil nichts ist, wie es scheint.
Die technischen Möglichkeiten des Hi-Tec-Industriezeitalters verbindet Willi Siber mit Elementen aus Pop, Postmoderne und Dekonstruktion zu einer ungewöhnlichen und effektvollen Wirkungsästhetik.
Neue formale Darstellungen und innovative Materialien
In der Fachwelt ist Willi Siber hoch anerkannt, weil er in der Erforschung der Funktionsweise seines verwendeten Materials immer wieder neue Anwendungsweisen entwickelt. Er verschiebt die Grenzen des bisher realisierten und bringt Neues hervor. Deshalb überraschen Willi Sibers Arbeiten immer wieder. Willi Siber ließ sich nie festlegen auf ein Formenrepertoire oder Gestaltungselemente. Im Lauf seiner künstlerischen Entwicklung bringt er immer wieder neue formale und farbliche Darstellungen und Betrachtungsmöglichkeiten, nutzt viele unterschiedliche Materialien.
Willi Siber arbeitet mit Spezial-Lacken und Pigmenten, Holz, Industriestahl und Epoxidharz. Die unerwartete Zusammenstellung von Holz und Epoxidharz erzeugt eine unwiderstehliche ästhetisch-sinnliche Wirkung. Seine Formensprache lässt Wachstum und Bewegung im Raum entstehen. Herausragend ist dabei Willi Sibers Gespür für die Verwendung von Farbe. Die Farbigkeit führt in Willi Sibers Arbeiten ein Eigenleben.
Satte, metallisch glänzende Farbschattierungen oder cremig-pudrige-Erdtöne, immer begründet die Farbe die Wirkung der Form. Die Faszination entsteht beim langsamen Vorbeigehen an den Objekten. Sie wechseln je nach Perspektive und Lichteinfall die Farbe. Ein anderes Merkmal der Arbeiten Willi Sibers ist die Kombination aus einfachen Werkstoffen wie Nägel, Holz und Lack, die zu fantasievollen Gebilden geformt und gleichsam transformiert werden.
Über Willi Siber
Willi Siber, geboren 1949 in Eberhardzell, studierte von 1970-74 Kunstwissenschaft an der Universität Stuttgart und von 1970-76 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Dort war er Meisterschüler bei Prof. Herbert Baumann. Beide Studiengänge schloß er mit dem Staatsexamen ab.
Seit 1996 arbeitet Willi Siber als freischaffender Künstler.
Seit 1987 stellt er regelmäßig international aus. Er wird von Galerien in Deutschland, Österreich, Belgien, Italien, in der Schweiz sowie in den USA, Honkong, Taiwan und Australien vertreten. Seit 1990 ist Willi Siber auf großen internationalen Kunstmessen - art cologne, art miami, art central hongkong, art Berlin, art Karlsruhe, arte fiera Bologna, art New York, art Los Angeles - präsent.
Seine Werke befinden sich in über 30 namhaften öffentlichen Sammlungen und Museen.
