Laudatio

Wer ist Tom Kristen?
Für viele wahrscheinlich kein Unbekannter. Ich möchte dennoch ein paar Schlaglichter auf seine Künstlerpersönlichkeit werfen.

Tom Kisten ist 1968 in Straubing geboren, war früh schon ein emsiger Zeichner, hatte früh Gelegenheit, seine Arbeiten lokal auszustellen. Trotzdem hat der nach dem Schulabschluss eine Lehre gemacht, anschließend das Abitur nachgeholt und an der FH in Regensburg Architektur studiert. Sein Weg führte in weiter nach München, wo er einige Jahre als Architekt in namhaften Büros arbeitete. 2002 fiel die mutige Entscheidung, fortan als freischaffender Künstler zu leben.

Für seine künstlerische Arbeit wurde Tom Kristen mit zahlreichen Preisen geehrt. Zwei möchte in nennen: Den Staatlichen Förderpreis für junge Künstler des Freistaates Bayern (1999) und den Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid Ritter Stiftung für Bildende Kunst (2010).

Tom Kristen stellt seit Jahren regelmäßig aus, ist in Ostbayern aber stärker durch seine Kunst am Bau in die Öffentlichkeit getreten. Beispielsweise mit dem Kunstwerk „Gemeinsam“ in der neu erbauten Synagoge am Brixner Hof – einer Gedichtzeile in goldenen Lettern, der Handschrift der Dichterin Rose Ausländer und mit der Gesamtgestaltung des Innenraums der Hauskapelle der Regensburger Domspatzen, die diesen Monat feierlich eingeweiht wurde.

Letzte Woche hat Tom Kristen hier in der Galerie mit der Redakteurin Sabine Reithmaier von der Süddeutschen Zeitung ein interessantes Gespräch über die Verantwortung der Kunst im öffentlichen Raum geführt und über seine konzeptionelle Herangehensweise bei solchen Projekten gesprochen.

Heute ist ein besonderer Abend, denn heute erleben Sie die poetischen Facetten des Künstlers Tom Kristen: den Maler, Zeichner und Grafiker.

Malen ist für Tom Kristen Lebensinhalt, seit über 30 Jahren. Im Atelier im Alten Dorfschulhaus, gleich vis-a-vis vom Wohnhaus der Familie, kann Tom Kristen seinen kreativen Impulsen freien Lauf lassen.  Alles, was ihm durch den Kopf geht, was ihn beschäftigt, was ihn bewegt, bringt er in seiner ihm eigenen Bildsprache zum Ausdruck. Tom Kristen ist als Maler ein grandioser Geschichtenerzähler.

Von daher sind die Acrylfarben sein Medium der Wahl, weil sie schnell trocken. Tom Kristen kann die Geschichte in einem Zug erzählen, muss den Fluss seiner Gedanken und Gefühle nicht stoppen. Seine Kunst ist impulsiv, direkt, sie kommt aus dem Bauch.

Beim Malen und Zeichnen fühlt sich Tom Kristen völlig frei – ist ganz bei sich.

Mechthild König Kugler beschrieb Tom Kristens Kunst in einem der schönen Kataloge, die hier ausliegen, folgendermaßen: „Tom Kristen schüttet seine Bildwelten wie aus einer großen Spielkiste - mit der Kraft des kindlichen Spiels, mit der Freiheit, die dem wilden Denken eigen ist.“.

Dem möchte ich hinzufügen, dass die Kraft des kindlichen Spiels und die Freiheit des wilden Denkens auf den Betrachter von Tom Kristens Kunst überspringt.

Wir hatten etwas Zeit, die Ausstellung zu hängen, denn im Zuge der letzten Arbeiten vor der Einweihung der Domspatzen-Kapelle haben wir uns dort öfters am Parkplatz zur „Warenübergabe“ getroffen. So ist Hängung Stück für Stück gewachsen und so manche Arbeit hier an der Wand hat einigen intensiven Bildbetrachtungen mit Bravour Stand gehalten. Viele Geschichten haben sich sind hier entsponnen, viel ist spekuliert, viel ist philosophiert worden.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei unseren Freunden und Galeriebesuchern für die schönen und auch intimen Momente des Geschichten-Erzählens herzlich bedanken.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen, viel Anregung durch Tom Kristens Kunst.

Links

www.erdel.de

www.erdel-shop.de

www.tom-kristen.de