James Francis Gills intimer Blick auf Helden und Ikonen: Von Marilyn Monroe bis zu Alexander Solzhenitsyn
Die revolutionären 1960er Jahre war die Dekade, in der James Francis Gill seinen ganz großen Durchbruch hatte. Sein Marilyn Monroe Triptych (1962) katapultierte ihn ganz nach oben. Weitere Starportraits folgten: Bob Dylan, Liz Taylor, Grace Kelly und Paul Newman. James Francis Gill wurde für seine speziellen Maltechniken gefeiert. Auf einzigartige Weise verfremdet James Francis Gill die Kunst der Ikonographie mit starken Farbkontrasten.
Malerisch im Stil transzendiert James Francis Gills Kunst die Parameter der Pop Art. Er arbeitet mit effektvollen Ausschnitten aus einem Filmstreifen oder mit einem flüchtigen Fernsehbild. Die in seinen Gemälden typischen Licht- und Schattentrennungen sind vom Fotojournalismus inspiriert. William Inge, amerikanischer Schriftsteller bemerkte: „Die Gemälde von James Gill sind so aktuell wie die Morgenzeitung; aber das Wichtigste, was wir in diesen Gemälden entdecken - was die Zeitung übersieht - ist ein intimer Blick auf die Personen, die in diesen Titelstorys die Hauptrolle spielen.“
James Francis Gill selbst sagt: „Es gibt keine Regeln auf der Leinwand. Es kann in jede Richtung gehen. Jedes Werk ist wieder eine ganz eigene, besondere Erfahrung.“
Der Traum vom Cowboy
James Francis Gill wurde 1934 in Tahoka, Texas geboren. Eigentlich wollte er immer ein Cowboy sein. Anfang der 60er-Jahre jedoch verließ der gelernte Architekturzeichner Texas und zog nach Los Angeles, Kalifornien. Nach gut zehn Jahren Showbusiness zog er sich freiwillig wieder zurück und lebt derzeit wieder in Texas.
Gill gilt in der Fachliteratur als bedeutender Mitbegründer der Pop-Art und ist einer der letzten noch lebenden Künstler dieser Bewegung. Kurz nach dem Tod von Marilyn Monroe im Jahr 1962 nahm das Museum of Modern Art, New York das Marilyn Triptych – eines der zentralen Werke James Francis Gills - in seine ständige Sammlung auf.
Bereits 1967 wurde James Francis Gill zusammen mit Künstlern wie Andy Warhol, Robert Indiana, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Claes Oldenburg und Edward Hopper ausgewählt, um die Vereinigten Staaten in Brasilien bei einer der wichtigsten Kunstausstellungen der Welt, der „Sao Paulo 9 Biennale“ zu vertreten.
Die Unterstützung seines ersten Galeristen Felix Landau war entscheidend für Gills frühen Eintritt in wichtige private und öffentliche Sammlungen. Felix Landau war einer der angesehensten Kunsthändler dieser Zeit, der Künstler wie Francis Bacon, David Hockney, Gustav Klimt und Egon Schiele an Amerikas Ost- und Westküste erfolgreich vertrat.
Bekannte Printmedien, wie z.B. das TIME Magazine, beauftragten James Francis Gill mit der Gestaltung ihrer Titelseiten. Legendär ist das Time Magazin Cover von 1968: das Gemälde von James Francis Gill, das die Flucht von Alexander Solzhenitsyn aus Russland zeigt. Später wurde dieses Gemälde von der National Portrait Gallery in Washington D.C. angekauft.
Während seines Aufenthalts in Los Angeles wurden seine Gemälde und Zeichnungen in die Sammlungen des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA), des Art Institute of Chicago, des Whitney Museum of American Art, New York, sowie von vielen Museen an der Westküste aufgenommen. Große nationale Konzerne wie die Mead Corporation und die Time-Life Corporation kauften seine Gemälde für ihre Sammlungen.
Medienecho
Landshuter Zeitung
Donau-Post
Port01
Bayerischer Rundfunk, Abendschau
Bildnachweis: James Francis Gill: Talk to me, 87,50 cm x 65,00 cm, Serigrafie auf Büttenpapier