Idee
Ins Leben gerufen von Ute Steinberger und Sebastiano Bonivento zusammen mit den Architekten Stefan Ebeling und Andreas Eckl, getragen von den Ballettfreunden Regensburg e.V. und realisiert von den Choreographen Thea Sosani und Sebastiano Bonivento mit TänzerInnen des Sosani Tanztheater, der Ballett-Tanz-Akademie Bonivento-Dazzi (Teil 1) sowie den Choreographinnen Ute Steinberger und Heidi Huber mit den TänzerInnen der Kotch&Rapsody Tanzcompany und der freien Szene (Teil 2). TARe wird von den Architekten Stefan Ebeling sowie den MAM Architekten Wolfgang Krakau, Albert Schneitl und Florian Lermer konzeptionell-künstlerisch begleitet.
Strahlkraft der Architektur auf die Gesellschaft
Dynamischer Tanz und statische Architektur finden ihre Gemeinsamkeit in der unterschiedlichen Erzeugung von Räumen. Minimalistisch und abstrakt nähert sich TARe mit Tanzformen aus allen Stilrichtungen, emotionalem Ausdruck und Live Musik von Heinz Grobmeier und Kompositionen von Philipp Ortmeier der Bedeutung der Raumgestaltung für unser Zusammenleben an.
Der Mensch in Bewegung in Zeit und Raum
Die Verkörperung der Architektur: Der Mensch als Grundmaß für die Architektur und die Architektur als Instrument und Repräsentationsform gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen.
Der erste Teil thematisiert die Sprache der Architektur vom Ursprung der menschlichen Behausung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. In der Antike ist der Mensch das Maß und die Figur zwischen den Säulen der Tempel und der kultischen Verehrung der Architektur. In der Gotik wird die Architektur zum Machtinstrument des Adels und der Kirche. Die Renaissance wiederum macht den Menschen zum Mittelpunkt aller Perspektiven und Blickachsen. Die Baukunst des Barock schafft pompöse und theatralische Fassaden für die absolutistischen Machtspiele dieser Epoche. In dieser Arena tanz die immer dekadenter und frivoler werdende Gesellschaft bis zum Zusammenbruch der Macht der Kirche und des Adels bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
Historische Architektur wird in moderne Choreographie, in eine moderne Sprache übersetzt. Die einzelnen Epochenmerkmale werden abstrahiert und im Tanz mit Emotion atmosphärisch aufgeladen. Mit großer theatralischer Kraft, unterstützt von Musik und Licht, entsteht ein vielschichtiges, ästhetisch-visuell ansprechendes Abbild der europäischen Kulturgeschichte. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich über das Stilelement der Promenade.
Der zweite Teil widmet sich der modernen Architektur. Sie wird schneller, chaotischer und dynamischer, verzichtet auf repräsentative Details. Industriell gefertigte Baustoffe, kubistische Elemente, schmuckloser Verputz und Lichtfülle prägen die Optik der Bauwerke. Die Zerstörung von Bauwerken während der Kriege setzt eine Zäsur in der Architekturgeschichte. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgt ein schneller, brachialer und gedankenloser Aufbau bis in die 70er Jahre. Geld wird zur Ersatzreligion. Das Handwerk wird durch serielles Bauen abgelöst. Wohnsituationen verändern sich und wohnen wird zum Ökonomiefaktor. Regensburg vergoldet seine Innenstadt, sie wird gesäubert, entkernt und renoviert.
Die Akrobaten verkörpern Bauformen. Die TänzerInnen lassen sich in ihren Bewegungen davon leiten, wie sich der Mensch in Bauwerken fühlt und gehen der Frage nach, was passiert, wenn der Mensch auf Bauwerke trifft. Die Choreographie verknüpft unterschiedliche, kontrastreiche Tanzstile, als Abbild dessen, was künstlerisch möglich ist. Dynamik und Rhythmik bestimmen den Tanz. Die Musik spiegelt die Vielfalt der Moderne und die Loslösung von starren Konventionen wider. Eine neue, natürliche Melange von Raum und Mensch entsteht.
Spartenübergreifendes Projekt der freien Szene
Initiatoren und Leitung: Ute Steinberger und Sebastiano Bonivento
Tragende Institution: Ballettfreunde Regensburg e.V.
Förderer: Kulturamt der Stadt Regensburg, Regensburger Kulturstiftung der REWAG
Sponsoren: HT Group GmbH, Schillinger Metallbau, Edelnice Trachtenmode
Mit freundlicher Unterstützung von W1 Zentrum für junge Kultur und dem Tanzatelier
Choreographie und Tanz: Thea Sosani in Zusammenarbeit mit Sebastiano Bonivento (Teil 1) | Ute Steinberger und Heidi Huber mit Akrobaten des SV Fortuna Showteams (Teil 2)
Tänzer: SOSANI Tanztheater: Pasha Darouiche, Ramona Reißaus, Julia Koderer, Patrick Bayer, Natasha Fuchs | www.sosani-artzone.de
Ballett- und Tanzakademie: Sebastiano Bonivento, Claudia Osthoff, Lea Meisl, Eva-Maria Schmitt, Klara May, Svenja Melcher, Milena Gessner, Kimberly Althammer, Marianne Sellmeier, Juliana Völkl, Carina Linhardt | www.ballett-tanz-akademie.de
Andi Schlögl, Franziska Plüschke, Amalia Darie, Annette Vogel, Isabel von Günter, Milena Geßner, Anne Atzler, Jule Steinberger
Kotch&Rhapsody Tanzcompany in Regensburg: Isabella Weiß, Julia Anna Friess, Lisa Plümacher, Lisa Wagner, Sophia Ebenbichler | www.kotch-and-rhapsody.de | Facebook: kotch-rhapsody
Musik und Komposition: Heinz Grobmeier, Philipp Ortmeier und Elisabeth Merklein
Architektur und Bühnenbild: Stefan Ebeling | MAM Architekten: Wolfgang Krakau, Albert Schneitl, Florian Lermer
Kostüme: Thea Sosani | Ute Steinberger
Licht: Thea Sosani | Ute Steinberger
Technische Beratung: Klaus Haarer