Einen weiteren Ehrengast darf cinEScultura 2021 in Regensburg begrüßen: Alexa Portillo, Drehbuchautorin und Mitglied der Jury von CIMA, die den Preis für die beste Regisseurin aus der Sektion Ópera Prima überreichen wird. Dieser Preis wird von cinEScultura in Zusammenarbeit mit CIMA dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben.
CIMA ist die spanische Vereinigung von Frauen, die im Filmbusiness tätig sind, und die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, für mehr (Chancen)Gleichheit und Sichtbarkeit von Frauen in der Filmbranche zu lobbyieren. Im cinEScultura-Festivalkatalog sind auch die 10 Punkte veröffentlicht (Autorin María Castejón / Übersetzung Christiane Braun), die nach Ansicht von CIMA essentiell sind, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen.
Medienecho
Regensburger Zeitung, 19. Oktober 2021
Mittelbayerische Zeitung, 15. Oktober 2021
Regensburger Zeitung, 15. Oktober 2021
Bayern 2, Kulturwelt, 14. Oktober 2021
Regensburger Zeitung, 9. Oktober 2021
Regensburger Tagebuch, 9. Oktober 2021
Regensburger Zeitung, 30. September 2021
Ecos online 2021
Kulturbulletin der Spanischen Botschaft
Sektion Ópera Prima
cinEScultura feiert 2021 die 3. Auflage des Ópera Prima Preises der Stadt Regensburg. Der beste erste Langfilm eines jungen Filmemachers, einer jungen Filmemacherin wird prämiert.
In der Sektion Ópera Prima bewerben sich sechs Filme um den begehrten Preis. Bis auf eine Ausnahme beschäftigen sich alle Filme mit Themen aus der Welt der Frauen: Pubertät, alleinerziehende Mütter, junge und alte Frauen in einer zufälligen Wohngemeinschaft, Lebensentscheidungen von Frauen in der Mitte ihres Lebens. Lediglich ein Film ist eine Komödie von drei Männern, die sich erst gegenseitig die Butter vom Brot nehmen wollen, sich dann aber in einer gemeinsamen Nacht im Weinkeller näher kommen und gemeinsame Sache machen.
Die Jury für den Preis setzt sich zusammen aus Christiane Schleindl, Leiterin des Kommunalen Filmhauses in Nürnberg, Luis Prada, Referent beim Amt für internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg und Ivet Castelo, die 2020 für ihren Film "Ojos Negros" mit dem Preis Ópera Prima der Stadt Regensburg ausgezeichnet wurde.
--- Filmtipp: Mädels (2021) Regie: Carol Rodíguez Colás - Die Filmemacherin ist zum Festival anwesend.
Marta hat ihre Stelle als erfolgreiche Modefotografin verloren und hat nun keinen Platz mehr in der aufregenden Welt des Glamours. Ihr Traum ist zerbrochen. Sie kehrt in ihr altes Arbeiterviertel zurück und trifft dort auf ihre Jugendfreundinnen Desi, Soraya und Bea. Die Frauen lassen ihre Freundschaft wieder aufleben, erleben neue Abenteuer, teilen Sorgen und Probleme. Letztendlich müssen sich alle neu entdecken und stehen sich gegenseitig bei wichtigen Lebensentscheidungen bei.
--- Carol Rodríguez Colás hat einen Abschluss in Audiovisueller Komunikation (Universitat Ramon Llull) und arbeitet für Produktionsfirmen wie Eddie Saeta (BCN) y Boomerang TV Productions (UK). Für ihre Kurzfilme Bany Compartit, Breve Encuentro, Dansació, Una comedia romántica und den Dokumentarfilm Raval, plan de huida hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Derzeit arbeitet sie am Dokumentarfilm Extrarradio. Beim Málaga Filmfestival 2021 gewann sie den Publikumspreis, Preis @MovistarPlus für den Besten Film; Preis Mejor Ópera Prima für das Beste Erstlingswerk der andalusischen Vereinigung der FilmschriftstellerInnen (ASECAN)
Sektion Dokumentarfilme
Zweiter Schwerpunkt des Festivals sind dieses Jahr die Dokumentarfilme, ein Genre, das seit Anfang des 21. Jahrhunderts wieder ein Revival erlebt.
11 Dokumentarfilme hat cinEScultura 2021 im Programm. Allesamt aus den Jahren 2018-2020. Das Spektrum reicht von persönlichen Migrationserfahrungen wie etwa in "Im Land meiner Kinder", soziopolitischen Erfahrungen wie Deindustrialisierung, Obdachlosigkeit, Straßenbanden und Kriegserfahrungen, bis hin zu Performances des umstrittenen youtubers Wismichu, dessen 98minütiger Film über die schwindende Wahrheit im digitalen Zeitalter 2018 auf dem Filmfestival in Sitges stark in der Kritik der Medien stand.
Was verbindet die ausgewählten Dokumentarfilme miteinander? Sie sind hybrid in ihrer Erzählform. Die reine Dokumentation ist mit erzählerischen Mitteln verschmolzen. Diese Dokumentarfilme verfolgen den Wunsch nach Erkenntnis als auch der Suche nach innovativen stilistischen Mitteln. Sie alle eint die Suche nach Antworten auf die Herausforderungen und Probleme, mit denen wir konfrontiert werden.
--- Filmtipp I: Tehran Blues (2020), Regie: Javier Tolentino - Der Regisseur ist beim Festival anwesend.
Erfan ist ein kurdischer Junge, der in der iranischen Hauptstadt lebt und Filmregisseur werden will. Der Protagonist führt uns durch ein geheimnisvolles Land mit einer faszinierenden Kultur, in dem Tradition und Moderne im Widerspruch stehen. Die Musik und die Menschen, die in diesem Film portraitiert werden, zeigen uns, dass der Iran viel mehr ist als Macht und Öl. Ein Panorama von Klängen aus der reichen Tradition Persiens.
--- Journalist und Filmkritiker Javier Tolentino ist durch seine Arbeit beim spanischen Rundfunk, besonders in seinem Programm El séptimo vicio (Das siebte Laster) über Autorenfilme bekannt. Mit seinem Debütfilm Un blues para Teherán hat er 2020 sein Erstlingswerk als Filmemacher vorgelegt.
Auf dem Filmfestival von Gijón 2020 wurde er in der Sektion „Retueyos“ ausgezeichnet. Außerdem hat Javier Tolentino hat für seine Arbeit zahlreiche weitere Preise bekommen: Kritikerpreis (2002), Festival San Sebastián (2006), Seminci (2019).
--- Filmtipp II: Das Jahr der Entdeckung (2020), Regie: Luis López Carrasco.
Drehbuchautor Raúl Liarte und Produzent Pedro Palacios werden anwesend sein.
1992 richtete Spanien zwei internationale Großveranstaltungen aus: Die Olympischen Spiele in Barcelona und die Weltausstellung in Sevilla, die auch mit den Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas verbunden war. Während sich Spanien vor der internationalen Gemeinschaft als ein entwickeltes, modernes und dynamisches Land präsentiert, wurden in Cartagena die Unruhen und Proteste gegen die Schließung von Fabriken und den Abbau der Industrieanlagen immer gewalttätiger und führten schlussendlich zu einem Feuer im Regionalparlament.
Die 200 Minuten sind wahrlich monunmental, jedoch absolut sehenswert. Ein notwendiger, wichtiger Dokumentarfilm, ein Kunstwerk in der spanischen Filmgeschichte.
--- Luis López Carrasco ist Filmemacher und Schriftsteller, sowie Mitbegründer des audiovisuellen Kollektivs Los Hijos. López Carrasco ist auch bekannt für die Filme El Futuro (cinEScultura 2015) und Aliens (2017), die weltweit zahlreiche Preise erhielten.
Kurzfilme
Auch die Kurzfilme, mit denen das Festival 2008 seinen Anfang nahm, sind wiederum mit einer eigenen Sektion und dem cinEScultur-Kurzfilm-Preis fester Bestandteil des Festivals. Der Preis wird bereits zum 9. Mal verliehen.
Die Kriterien für den cinEScultura-Kurzfilmpreis sind drei: Der Kurzfilm muss die spanische oder lateinamerikanische (Film-)Kultur widerspiegeln, ästhetisch anspruchsvoll sein und sich sowohl für die Lehre als auch für die Forschung eignen. Alle Kurzfilme werden von den Studierenden ins Deutsche übersetzt, laufen mit Untertiteln und eigenen sich so auch besonders für Schulklassen.
In der Jury sitzen Erik Grun, Filmemacher aus Regensburg, Yolanda Hernández Esponda, Sonderpädagogin und Expertin für das didaktische Potential von Kurzfilmen. Dritter Juror ist Markus Prasse, alter Hase in der Filmvermittlung.
Link
http://www.filmgalerie.de/reihe/Sonderprogramm/Cinescultura